14km, 760m hoch, 1600m runter, 7h
Ein sehr alpiner Tag, mit fast allem.
Auf 2583m haben wir übernachtet. Mitten in der Nacht wache ich auf, weil es draußen stürmt und regnet. Auch um 5:30h, als der Wecker klingelt, hat sich das Wetter noch nicht beruhigt. Trotzdem frühstücken wir um 6h, und siehe da, dass miese Wetter verzieht sich. Also geht es um kurz vor sieben los.
Die heutige Etappe gehört nicht zur GTA, und somit haben wir keinen GPS-Track. Zum Glück geht die italienische Wandergruppe (3 Männer, 3 Jugendliche), die wir am Tag vorher kennengelernt haben, den gleichen Weg, und wir dürfen uns dranhängen.
Direkt vor der Hütte geht es steil den Berg hoch, mit viel Geröll. Nach ca. 10min erreichen wir das große, steile Schneefeld, das wir schon seit gestern Abend ehrfürchtig beobachten. Bis auf ein kleines Stück ist es aber problemlos zu queren. Schlimmer ist der Anstieg danach. Da der Weg unter dem Schnee verläuft, müssen wir senkrecht den Geröllberg hoch, aber da es viel geregnet hat, ist alles rutschig und matschig, und wir müssen richtig klettern. Dann ist der erste Pass Colle de Boucie erreicht. Juhu! Endlich Alpenpanorama!
Nach einem kurzen Abstieg geht es um den Bric Boucie herum zum nächsten Pass. Die nette Dame im Rifugio hat ins geraten, nicht den Weg durch das Geröllfeld zu nehmen, sondern unterhalb den Berg weit zu umgehen. Das machen wir, drehen aber bald um und gehen doch über das Geröllfeld, so wie es die Italiener auch gemacht haben. Viel leichter als gedacht erreichen wir den zweiten Pass und treffen auf der anderen Seite unterhalb des Passes am Bivacco wieder unsere Italiener. Jetzt geht es durch ein weites, aber steiles Tal bis zum dritten Pass. Ab hier hat der Nebel leider wieder den Himmel übernommen. Ein paar Gemsen, ein Murmeltier und Salamander sehen wir trotzdem.
Nach ca. 1000m Abstieg nehmen wir den direkten Weg zum Rifugio Jervis. Das bedeutet wieder steil hinauf, quasi in einem Wasserfall. Auf dem vierten Pass treffen wir einen Hirten mit seiner Schafherde und teilen uns kurz den Weg.
Als wir alle wegen Regen unsere Regenponchos anziehen, stürzt ein Italiener fast, weil er beim Hochsteigen auf den Poncho getreten ist. Meine Rescuetropfen will er nicht, dabei haben sie mir am Tag vorher beim Herzklopfen wegen der Höhe sooo gut geholfen!
Nach ca. 7h erreichen wir das Rifugio in der wunderschönen Hochebene Conca del Pra, die ursprünglich ein Tal war, dann durch einen Steinschluss zum See wurde und der Kies aus den Bergen eine Ebene gebildet hat.
Wir waschen unsere Sachen, duschen, machen einen Spaziergang durch die Ebene und lassen uns mit leckerem Essen verwöhnen.
Hallo Simone Dankeschön für Deine Infos. Ein Tipp von mir bevor Du aufstehst 20-mal
Radfahren—das hat mir geholfen.
Liebe Grüße
Papa
Auch ein Gruß an Deine Freundin